Gemeinschaftsaktion #comicsgegenrechts2025

Comics gegen Rechts ist eine Initiative aus der deutschen (Indie-) Comic- und Mangaszene. Vor der Bundestagswahl 2025 wollte man mit einer gemeinsamen Aktion Farbe gegen Rechts bekennen. Am 17. Februar veröffentlichten einige Zeichner*innen und Kreative ihre Comic-Beiträge auf den Sozialen Medien unter dem Hashtag #comicsgegenrechts2025 (und #comicsgegenrechts).

Die Bundestagswahl 2025 war geprägt von einem rechten Stimmungsbild und Rechtsruck. Erstmals seit dem Dritten Reich drohte eine faschistische Partei eine der stärksten Kräfte zu werden. Heute, zwei Monate nach der Wahl, ist sie tatsächlich laut Umfragen die stärkste Kraft. Das bedeutet, dass das Ziel, die Leute zum Umdenken zu bewegen, nicht erreicht wurde. Das bedeutet, dass wir nicht aufgeben dürfen, uns für eine soziale und gerechte Politik einzusetzen.

Comics mit 3 Panels und einer großen Zeichnung am Rand. Text im Beitrag

Was ist auf dem Comic zu sehen?

Ich beschreibe den Comic für Leute, die eventuell nicht gut sehen könnten.

Auf dem ersten Bild ist der erste Teil eines Zitates in einem weißen Kasten zu lesen: „Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen, denn ich war ja kein Kommunist.“ Die Zeichnung dahinter gibt ein Foto der Festnahme von Kommunisten durch die SA in Berlin am 6.3.1933, am Tage nach den Reichstagswahlen wieder.

Das zweite Panel trägt den zweiten Teil des Zitats: „Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Sozialdemokrat.“ Die Zeichnung zeigt die Einlieferung von Regimegegner in das KZ Oranienburg. Unter ihnen war Friedrich Ebert Junior, Sohn des ersten Reichspräsidenten, als Häftling.

Das dritte Panel zeigt die Silhouetten von Nazis, die die Gewerkschaftshäuser stürmen, dazu dieser Teil des Zitats: „Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschafter.“

Rechts am Rand der Panels ist eine Zeichnung von Martin Niemöller in Häftlingskleidung, er kauert am Boden. Das Ende des Zitates begleitet die Zeichnung: „Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.“

Auswahl

Das Zitat, das als Grundlage für meinen #comicsgegenrechts2025 dient, stammt von Martin Niemöller.

Leicht habe ich es mir mit der Auswahl nicht gemacht. Niemöller war kein klassischer Widerstandskämpfer und kein tolles Beispiel für Antifaschismus, da er selbst antisemitisch war.

⭐ Er war aber ein Mensch, der seine Meinung geändert und es allen erzählt hat.

Ganz grob zusammengefasst (bitte recherchieren, wenn euch näheres dazu interessiert):

  • Niemöller war Pfarrer und unterstütze anfangs die NSDAP.
  • Die Taten interessierten ihn nicht großartig, bis seine Kirche bedroht wurde.
  • Er widersprach und landete im Gefängnis und im KZ, wo er bereits saß, als jüdische Menschen deportiert wurden. Später nach seiner Befreiung fügte er seinem Zitat noch diesen Teil hinzu:
    „Als sie die Juden holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Jude.“

Niemöllers Geschichte zeigt gut, wie faschistische Strukturen mit Menschen umgehen. Auch denen, die diese zu Anfang unterstützen.

Aktion #comicsgegenrechts2025

Weiter Beiträge findest du hier: comicsgegenrechts.de